Im Mai dieses Jahrs habe ich mir den Zendure HUB 2000 in Verbindung mit einem AB2000 Akku von Zendure gekauft und auch in mehreren Beiträgen darüber berichtet. Nun hat mir Zendure freundlicherweise einen Hyper 2000 mit einem AB2000S zum testen zur Verfügung gestellt. Wie sich das System in meinen ersten Tests geschlagen hat und was es für Vorteile gegenüber dem „alten“ System hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
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Beginnen wir vorerst mit den Unterschieden vom AB2000 zum AB2000S. Was Software/Firmware und Bedienungsanleitung angeht, bekommen beide Akku Typen dieselbe. Die einzige Änderung die sich zwischen den beiden Akkus finden lässt ist das Branchenerste Aerosol-Brandunterdrückungssystem welches für höhere Sicherheit und Schutz sorgt. Laut Zendure wird das System bei Temperaturen zwischen 160° und 180° ausgelöst. In dem Moment wird der feste Aerosolwirkstoff zu Gas Welches das Feuer ohne Schädliche Dämpfe eindämmt.
Die wirklichen Verbesserungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte, bietet aber tatsächlich der Hyper 2000 gegenüber dem HUB 2000. Gerade im Bezug auf den gerade beginnenden Winter bietet der Hyper 2000 einige Vorteile. Für mich einer der größten ist definitiv die AC Ladefunktion, welche sogar über so genannte „winter blackout protection“ verfügt. Diese sorgt dafür, dass auch bei Wochenlang ausbleibender PV Produktion (durch z.B. Schnee auf den Modulen) die Akkus aktiv vor einer Tiefenentladung geschützt sind.
Beim Hub 2000 wäre hierfür ein extra Ladegerät notwendig, welches bei Zendure für ca. 80€ erhältlich ist. Dieses muss man aber manuell schalten/anschließen, was die Gefahr des Vergessens in sich birgt. Der Hyper 2000 erledigt diese Aufgabe automatisch. Zusätzlich verfügen die Akkus AB1000S, AB2000 und AB2000S über eine Automatische Selbsterhitzungsfunktion bei niedrigen Temperaturen bis zu -20°C.
Für alle Fans des Dynamischen Stromtarifs sei auf jeden Fall die Time Of Use Funktion des Zendure Hyper 2000 erwähnt. Hier Arbeitet Zendure mit 3 Veschiedenen Diensten zusammen. Mit Nord Pool, clever PV und mit Rabot Energy, für welches ihr beim Kauf eine Hyper 2000 sogar eine kostenlose 6-Monatige Probemitgliedschaft bekommen könnt. Über die TOU Funktion könnt ihr ganz einfach einen Preisschwelle festlegen, unter der eine Ladung aus dem Stromnetz erfolgen soll. Somit tankt ihr günstigen Strom, den ihr zu Zeiten von hohen Strompreisen wieder verbrauchen könnt.
Aber auch Dinge, die nicht in den Werbedokumenten von Zendure stehen haben mich am Hyper 2000 gegenüber dem HUB 2000 wirklich beeindruckt. Schon das Anschließen des Systems ist aufgrund des Hybrid-Wechselrichters viel einfacher und intuitiver. Man setzt den Wechselrichter auf den Akku, Schließt diesen mit dem mitgelieferten Schutzkontakt Stecker in eine Steckdose und schließt anschließend die PV Module mit den genormten MC4 Steckern an. Auch Szenarien wie Parallel oder in Reihe anschließen der Module sind in der Bedienungsanleitung genau beschrieben. Laut Zendure könnt ihr bis zu 4 Module mit einer Leistung von bis zu 550W pro Modul anschließen.
Und auch nach dem Anschließen ging mein Erstaunen weiter. Nachdem ihr den Hyper 2000 der App hinzugefügt habt, seht ihr nämlich direkt, dass automatisch ein Kalibrierungsvorgang der Akkus gestartet wird. Hierzu werden zuerst alle angeschlossenen Akkus mit Maximaler Ladeleistung AC + PV auf 100% aufgeladen um die Lebensdauer zu verlängern und die Prozentanzeige der Akkus zu kalibrieren. Dieser Vorgang war beim HUB 2000 nur im Kleingedruckten in der Anleitung wage beschrieben. Auch die Anweisungen in der App zur Akku Kalibrierung ließen beim HUB 2000 zu wünschen übrig. Durch die Automatische Durchführung beim Hyper 2000 wird hier der Nutzer aber nicht alleine gelassen und kann im ersten Moment keine Fehler machen.
Was mich tatsächlich beim HUB 2000 immer gestört hat, war der Umgang mit niedriger PV Energie am Morgen. Hierbei wurden die Akkus immer auf 3% über der Entladegrenze geladen und dann wieder auf die Entladegrenze Entleert, bis über die Module genug Energie vorhanden war, dass der Hausbedarf abgedeckt werden konnte.
Hier agiert der Hyper 2000 anders. Zur Vorbeugung einer Tiefenentladung wird hier zwar auch einmalig bis 3% über der Entladegrenze geladen und auch wieder bis auf die Entladegrenze entladen. In diesem Moment schaltet der Hyper 2000 allerdings in einen Bypass und leitet sämtliche PV Energie direkt ans Haus weiter, bis genug PV Energie vorhanden ist um das Haus komplett zu versorgen und gleichzeitig die Akkus zu laden. IMHO ist das ein weiterer Schritt in Richtung Langlebigkeit der Batterie, welcher mir beim HUB 2000 Gefehlt hat. Das Ganze wird in der App auch als klare, nicht änderbare, Prioritätenliste angezeigt.
Wie im Bild zu sehen gibt es hier auch zwei Optionen wie mit überschüssiger Energie umgegangen wird, nachdem die Akkus vollständig geladen sind. Dieser kann entweder vom Wechselrichter und dessen MPPTs „unterdrückt“ werden oder eben ins Netz eingespeist werden. Meine Meinung zu diesem Thema findet ihr im Video „Nulleinspeisung vs. Nullbezug erklärt – So optimierst du deine smarte Energieverwaltung!“
Was ich persönlich noch gerne lobend hervorheben möchte. Auch der Hyper 2000 lässt sich sowohl mit dem Shelly 3EM als auch mit dem 3EM Pro nutzen. Hier war Zendure das erste System welches die Shelly Geräte unterstützt hat und auch weiterhin beide Varianten unterstützt inzwischen werden aber auch die Eco Tracker von everHome unterstützt und können für die Nulleinspeisung verwendet werden. Außerdem wurden gegenüber dem HUB 2000 auch die Schaltzeiten verkürzt, da durch den Hybrid-Wechselrichter die Notwendigkeit einer weiteren MPPT Kommunikation zwischen HUB und Wechselrichter wegfallen. Durch die Bauform des Hyper 2000 und sein direktes Aufsetzten auf die Akkus fällt außerdem die Kabelverbindung zwischen HUB und Akkus als Fehlerquelle weg. Das Ganze hätte mir bei meiner Fehlersuche Anfang August dieses Jahrs auf jeden Fall einiges an Zeit und Nerven gespart.
Alles in allem kann ich somit jedem der über eine Neuanschaffung eines Balkon PV Akku Systems von Zendure nachdenkt nur empfehlen, den Hyper 2000 immer dem HUB 2000 vorzuziehen. Aufgrund des Sicherheitsaspektes kann ich auch jedem nur ans Herz legen, den AB2000S dem AB2000 vorzuziehen, denn egal ob im Außenbereich oder in einem Schuppen oder einer Garage seid ihr somit mehr vor einer potentiellen Brandgefahr geschützt
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